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Reform des Abstammungsrechts jetzt – Rote Karte für die Stiefkindadoption 1024 1024 BerTA - Regenbogenfamilien in Stuttgart

Reform des Abstammungsrechts jetzt – Rote Karte für die Stiefkindadoption

Mit der Kampagne „Gleiche Rechte für queere Familien: Rote Karte für die Stiefkindadoption!“ macht die Bundesinteressengemeinschaft (B.I.G.) Regenbogenfamilien-Fachkräfte auf die nach wie vor bestehende Diskriminierung und Ungleichbehandlung von Regenbogenfamilien im Rahmen des Verfahrens der Stiefkindadoption aufmerksam.

Die Regenbogenfamilienprojekte des LSVD Berlin-Brandenburg haben im Mai und Juni 2024 eine anonyme Online-Umfrage zu Erfahrungen mit der Stiefkindadoption durchgeführt. An der Umfrage haben sich 215 Teilnehmer*innen aus dem gesamten Bundesgebiet beteiligt. Dabei ist deutlich geworden, dass lesbische* und queere Familien im Prozess der Stiefkindadoption, sowohl mit dem Jugendamt wie auch mit den für sie zuständigen Gerichten zum Teil eklatante und erschreckende Diskriminierungserfahrungen machen. Mit Zitaten aus der Umfrage (teilweise paraphrasiert) macht die Kampagne der BIG auf diese Diskriminierungen aufmerksam, damit solche Aussagen wie diese vom Jugendamt nicht mehr vorkommen.

Das Bundesjustizministerium hatte im Januar 2024 ein Eckpunktepapier zur Reform des Abstammungsrechts vorgelegt.  Darin enthalten sind Vorschläge, wie die gemeinsame Elternschaft bei queeren Familien zukünftig geregelt werden soll. Für Kinder, die in Zwei-Mütter-Familien hineingeboren werden, würde – wenn das Gesetz so verabschiedet würde – zukünftig die Stiefkindadoption entfallen. Trans*, inter* und nicht-binäre Personen wurden dabei leider im Eckpunktepapier nicht berücksichtigt. Seit Januar 2024 warten queere Familien und Fachverbände darauf, dass aus dem Justizministerium ein Referent*innenentwurf zur Abstammungsrechtsreform kommt.

Dass dies sehr dringend notwendig ist, zeigen die Ergebnisse der aktuellen Umfrage. Die haupt- und ehrenamtlichen Fachkräfte in der B.I.G. fordern seit vielen Jahren, das Abstammungsrecht an die Realitäten der Familien anzupassen. Alle Forderungen sind auf der Webseite der BIG nachzulesen.

Unser 3. Jubiläum von BerTA 586 329 BerTA - Regenbogenfamilien in Stuttgart

Unser 3. Jubiläum von BerTA

Wir haben am Freitag, den 3. Mai 2024, unser dreijähriges Bestehen im Jugendhaus Degerloch gefeiert. Seit drei Jahren bietet BerTA, als einzige Beratungsstelle für Regenbogenfamilien Baden-Württemberg, Unterstützung und Stärkung für Regenbogenfamilien an. Die Stadt Stuttgart unterstützt uns.

Das Jubiläum bot einen festlichen Rahmen für Regenbogenfamilien. Es gab herzliche Grußworte von Barbara Straub, der Leiterin der Abteilung für Chancengleichheit der Stadt Stuttgart und Brigitte Lösch, der stellvertretenden Landtagsvizepräsidentin a.D. und Schirmfrau von BerTA, für uns. Neben sehr vielen Regenbogenfamilien, besuchten uns auch Oliver Hildenbrand, Landtagsabgeordneter und Klaus Nopper, Mitglied des Gemeinderats der Stadt Stuttgart die Jubiläumsveranstaltung. Auf dem Programm standen Rückblicke auf unsere vergangenen Aktivitäten sowie Einblicke in zukünftige Projekte und Initiativen. Ein unterhaltsames Quiz über Regenbogenfamilien bot nicht nur eine spannende Herausforderung, sondern auch informative Einblicke für Interessierte. Ein reichhaltiges Buffet und ein breites Angebot an Aktivitäten für Kinder und Familien rundeten unser Fest ab.

Das Jubiläum fand im Rahmen des International Family Equality Days (IFED) statt, der jährlich am ersten Sonntag im Mai gefeiert wird.

„Unser dreijähriges Jubiläum markiert einen bedeutenden Meilenstein auf unserem Weg, Regenbogenfamilien in Stuttgart zu unterstützen und zu stärken. Wir sind stolz darauf, Teil einer vielfältigen und lebendigen Community zu sein.“, betonte Katharina Binder, Leiterin von BerTA.

Wir danken allen die BerTA über die letzten drei Jahre unterstützt haben, die beim Jubiläum dabei waren und freuen uns auf viele weitere gemeinsame Jahre!

Team BerTA

Beatrice Olgun-Lichtenberg (links) und Barbara Straub (Zweite von rechts) von der Abteilung für Chancengleichheit der Stadt Stuttgart zusammen mit Stadtrat Klaus Nopper (CDU) sowie den beiden Projekt-Leiterinnen von BerTA Katharina Binder und Julia Hirschmüller (rechts) und Brigitte Aichele-Frölich vom Vorstand. Foto: LSVD BW
Das Beratungsteam von BerTA (v.l.): Mathias Bolter, Sandra Rohde, Phillip Schmölz mit der Leiterin Katharina Binder. Foto: LSVD BW
3. Jubiläum BerTA! 1024 579 BerTA - Regenbogenfamilien in Stuttgart

3. Jubiläum BerTA!

Liebe Regenbogenfamilien,

wir freuen uns, euch herzlich zum dreijährigen Jubiläum von BerTA Beratungsstelle, Treffpunkt und Anlaufstelle für Regenbogenfamilien einzuladen!

Seit drei Jahren sind wir zu einer wichtigen Anlaufstelle für Regenbogenfamilien in Stuttgart geworden. Als Teil der Stadtgesellschaft und der queeren Community haben wir uns zum Ziel gesetzt, Regenbogenfamilien und ihre Bedürfnisse zu unterstützen und zu stärken. Das Jubiläum findet im Rahmen des International Family Equality Day (IFED) statt. Durch unsere Arbeit möchten wir Unterstützung bieten und zur Sichtbarkeit und Akzeptanz von Regenbogenfamilien in unserer Stadt beitragen.

Das Jubiläumsfest findet am Freitag, den 03.05.2024, ab 15:00 Uhr statt. Im Anhang findet ihr das detaillierte Programm für den Nachmittag.

Neben Grußworten erwartet euch ein Rückblick auf unsere bisherige Arbeit sowie einen Ausblick auf geplante Projekte und Initiativen. Außerdem wird es ein großes Quiz über Regenbogenfamilien als Faktencheck geben, ein köstliches Buffet sowie Angebote für Kinder und Familien, um den gemeinsamen Nachmittag zu genießen. Die Spielstationen für Klein und Groß werden von Beginn an geöffnet und bis zum Schluss nutzbar sein.

Wir freuen uns sehr, euch an diesem besonderen Tag bei uns zu haben und gemeinsam zu feiern.

Anmeldung bis zum 26.04.2024 unter info@regenbogenfamilien-stuttgart.de, die Location geben wir nach Eingang bekannt.

Für Rückfragen stehen wir gerne zur Verfügung. Ihr erreicht uns unter:

BerTA, Lange Str. 18, 70174 Stuttgart, info@regenbogenfamilien-stuttgart.de, 0711 95 35 75 21

Herzliche Grüße

Katharina Binder, Phillip Schmölz, Sandra Rohde, Mathias Bolter, Carolyn Mielicke 

Fachtag des Zentrums für Schulqualität und Lehrerbildung 600 338 BerTA - Regenbogenfamilien in Stuttgart

Fachtag des Zentrums für Schulqualität und Lehrerbildung

Heute Vormittag waren wir beim Fachtag des Zentrums für Schulqualität und Lehrerbildung Baden Württemberg zum Thema der Leitperspektive „Bildung für Toleranz und Akzeptanz von Vielfalt mit dem Schwerpunkt LSBTTIQ+“ vertreten. In der Mittagspause des Fachtags gab es ein „Meet und Talk“ bei dem wir BerTA und vor allem auch unseren Bücherkoffer für das Grundschulalter vorgestellt haben. Wir sind auf viel Interesse gestoßen und haben tolle Gespräche geführt.

Herzlichen Dank für die Einladung, wir haben uns gefreut, dass wir dabei sein durften.

Unser Bücherkoffer in der Stadtbibliothek 1024 683 BerTA - Regenbogenfamilien in Stuttgart

Unser Bücherkoffer in der Stadtbibliothek

Vom 24.07. – 09.09. wird einer unserer Bücherkoffer in der Stadtbibliothek Stuttgart ausgestellt. Finden könnt ihr ihn auf der zweiten Etage im Kinderbereich. Für uns eine tolle Chance, unseren Koffer bekannter zu machen und für alle Besucher:innen eine schöne Möglichkeit, unsere Kinderbücher rund um verschiedene Familienformen, Regenbogenfamilien, Geschlechterrollen und vieles mehr in aller Ruhe anzuschauen. Zusätzlich werden Rebecca und Mathias von BerTA an 4 Terminen für Fragen, Austausch und Beratung vor Ort sein.

Diese Termine sind: 28.07.16:00 – 18:00 Uhr; 01.08. 11 Uhr – 13:00 Uhr; 29.08. 11:00 Uhr – 13:00 Uhr und 08.09. 16:00 – 18:00 Uhr.

Egal ob mit oder ohne Kinder – schaut gerne vorbei, stöbert in den Büchern und kommt mit uns ins Gespräch! Wir freuen uns sehr auf Euch und alle Begegnungen.

Wunderschöner Vorlesenachmittag im Mütterzentrum Süd 1024 768 BerTA - Regenbogenfamilien in Stuttgart

Wunderschöner Vorlesenachmittag im Mütterzentrum Süd

Eindrücke von unserem wunderschönen Vorlesenachmittag gestern Nachmittag im Mütterzentrum
Süd! Bei tollem, sonnigen Wetter haben wir uns im Garten des Mütterzentrums getroffen, um gemeinsam mit Eltern und Kinder Geschichten über Vielfalt und verschiedene Familienformen vorzulesen.
Die Besucher*innen wurden unten vor dem Eingang bereits von unseren Clown auf Stelzen und mit Ballontieren empfangen. Nachdem wir zwei Bücher vorgelesen hatten, gab es eine Pause, in der sich die Besucher*innen mit Wassereis, Obst, Saft und Kaffee starken konnten. Jetzt gab es auch noch mal die Möglichkeit für alle Kinder, sich nochmal ein Ballontier zu schnappen oder sich ein Glitzertattoo machen zu lassen.
Später wurde noch einmal ein Buch vorgelesen, während unser Clown weiter fleisig Glitzertattoos im Akkord machte.
Damit kein Kind leer ausgehen musste, sprang hier auch noch Mathias ein, um zu unterstützen. Es gab auch genügend Zeit, selbst in den Büchern zu blättern, den tollen Garten mit Sandkasten und Planschbecken vom Mütze Süd zu genießen oder sich in dem dazugehörigen Cafe noch einen leckeren Kuchen zu holen.
Vielen Dank für diesen schönen Nachmittag und schön, dass ihr alle da wart.

Rebecca vom Mütze und Mathias und Rebecca von BerTA


Die Veranstaltung war Teil unseres Projekts „Lies man queer“. Finanziert aus Landesmittel die der Landtag Baden
-Württemberg beschlossen hat.

Offener Brief der BIG RBF Fachkräfte zur Reform des Abstammungsrechts 882 455 BerTA - Regenbogenfamilien in Stuttgart

Offener Brief der BIG RBF Fachkräfte zur Reform des Abstammungsrechts

Zum Internationalen Kindertag am 01.06 hat die Bundesintereressensgemeinschaft Regenbogenfamilien – Fachkräfte einen offenen Brief an den Bundesminister der Justiz geschrieben. Der Brief kann auch unter: [BIG Homepage] als PDF runtergeladen werden. Gerne verbreiten!

Bundesminister der Justiz
Herrn Dr. Marco Buschmann
Bundesministerium der Justiz
11015 Berlin


Offener Brief der Bundesinteressengemeinschaft Regenbogenfamilien-Fachkräfte zur Reform des
Abstammungsrechts

(Nachrichtlich an die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und die fachpolitischen Sprecher*innen der im Bundestag vertretenen demokratischen Parteien)

Berlin, 25.05.2023

Sehr geehrter Herr Bundesminister,

die Bundesinteressengemeinschaft (BIG) Regenbogenfamilien-Fachkräfte wendet sich heute erneut an Sie. Vor anderthalb Jahren, nach Abschluss des Koalitionsvertrags, gratulierten wir der gesamten Regierung zum erarbeiteten Ergebnis. Der Vertrag benannte sehr viele der Bedarfe der Familien, die wir vertreten, und machte Hoffnung auf ein Abstammungs- und Familienrecht, das endlich die reale Lebensvielfalt der Familien in Deutschland widerspiegelt. Es wurde angekündigt, dass die Reform bis Herbst 2023 abgeschlossen sein würde. Nun ist es Sommer 2023 und wir sehen immer noch keinen Fortschritt bei der Reform des sogenannten Abstammungsrechts. Es liegt noch nicht einmal ein aktueller Referent*innenentwurf vor.


Mit dem derzeitigen Abstammungsrecht werden Kinder aus Regenbogenfamilien rechtlich, finanziell
und sozial benachteiligt, da sie nach der Geburt nur einen rechtlichen Elternteil haben und damit weniger gut abgesichert sind als Kinder aus cisgeschlechtlichen, heterosexuellen Beziehungen. Deshalb besteht dringender Handlungsbedarf!
Wir möchten den Internationalen Kindertag zum Anlass nehmen, um anhand von Beispielen aus unserer fachlichen Praxis zu verdeutlichen, was der Stillstand bei der Reform des Abstammungsrechts für Kinder aus Regenbogenfamilien bedeuten kann.
Wir zeigen im Folgenden vier Problemfelder auf, die sich aus der bisherigen rechtlichen Situation (als
Status Quo bezeichnet) ergeben und formulieren daraus Lösungen (als Forderungen bezeichnet).

Status quo 1: Bei einem queeren/LSBTIQ* Paar muss der Elternteil, der das Kind nicht geboren hat,
das Kind adoptieren.

Beispiel: Das Kind wird krank und muss mit der nichtleiblichen Mutter ins Krankenhaus. Die
leibliche Mutter ist bei der Arbeit. Der Prozess der Stiefkindadoption ist noch nicht abgeschlossen. Ohne Vollmacht darf die nichtleibliche Mutter keine Entscheidungen treffen und bekommt keine Informationen über den Zustand ihres Kindes.


Beispiel: Ein Elternteil erkrankt schwer, bevor die Stiefkindadoption vollzogen ist. Wenn der
rechtliche Elternteil stirbt, ist das Kind erstmal Vollwaise. Wenn der adoptierende Elternteil
vor Abschluss der Adoption stirbt, bekommt das Kind keine Halbwaisenrente.


Beispiel: Ein lesbisches Paar hat sich kurz nach der Geburt des Kindes getrennt. Während die
leibliche Mutter anfangs noch den Kontakt zwischen Kind und nichtleiblicher Mutter ermöglicht, unterbindet sie diesen nach einigen Monaten gänzlich. Das Kind ist zu diesem Zeitpunkt
noch zu jung, um eigene Bedürfnisse nach Kontakt oder Nicht-Kontakt artikulieren zu können.
Der nichtleiblichen Mutter fehlt es an Möglichkeiten, ihren Wunsch nach der weiteren Ausübung einer Elternrolle rechtlich durchzusetzen.

Forderung 1: Die rechtliche Eltern-Kind-Zuordnung muss angepasst werden. In einer Ehe oder eingetragenen Lebenspartnerschaft müssen beide Elternteile automatisch rechtliche Eltern werden können. Bei unverheirateten Paaren muss die Elternschaft unkompliziert vorgeburtlich anerkannt werden können, d.h. analog zur bisher bestehenden Vaterschaftsanerkennung brauchen wir sowohl eine Mutterschaftsanerkennung als auch eine Elternschaftsanerkennung.

Status quo 2: Die gebärende Person wird unabhängig vom Geschlechtseintrag automatisch als „Mutter“ in die Geburtsurkunde eingetragen. Die Samen gebende Person wird als „Vater“ eingetragen oder
muss die Stiefkindadoption durchlaufen. Standesämter handhaben die Eintragung sehr unterschiedlich
und willkürlich.

Beispiel: Ein Standesamt weigert sich, einen leiblichen Elternteil in die Geburtsurkunde einzutragen, da dieser keinen Geschlechtseintrag hat. Das Kind hat dadurch monatelang keinen rechtlichen Elternteil. Somit gibt es kein Elterngeld und auch keinen Kita-Gutschein für das
Kind.
Beispiel: Ein Kind mit einem trans* Vater wird bei der Anmeldung in der Kita durch die Geburtsurkunde gegenüber den Erzieher*innen zwangsgeoutet, da der Name und die Elternbezeichnung in der Geburtsurkunde nicht mit denen des Vaters übereinstimmen. Durch die Reaktionen und das Infragestellen der Geschlechtsidentität des Vaters durch die Erzieher*innen
werden Irritationen für das Kind produziert.


Forderung 2: In der Geburtsurkunde müssen geschlechtsneutrale Bezeichnungen gewählt werden können. Trans* und inter* Eltern und Eltern mit dem Personstand „divers“ oder ohne Geschlechtseintrag
müssen mit ihrem tatsächlichen Namen und der gewünschten Elternbezeichnung in die Geburtsurkunde eingetragen werden können, auch rückwirkend.


Status quo 3: Wenn Personen mit Hilfe einer privaten Samenspende ein Kind zeugen, ist die rechtliche Situation bis zum Vollzug der Stiefkindadoption für alle Beteiligten unsicher.
Beispiel: Ein lesbisches Paar und eine samenspendende Person haben sich darauf geeinigt,
dass diese keine Rechte und keine Pflichten hat. Das Paar trennt sich kurz darauf. Die leibliche Mutter bleibt alleinerziehend und alleiniger rechtlicher Elternteil. Irgendwann beantragt sie Bürgergeld. Das Amt fordert sie auf, den Namen der samenspendenden Person zu nennen und von dieser Unterhalt zu verlangen. Da sich die Mutter aufgrund der Absprachen weigert, wird der Unterhalt von der Sozialleistung abgezogen. Mutter und Kind sind dadurch armutsbetroffen.
Beispiel: Ein privater Samenspender hat die Befürchtung, trotz vorheriger anderslautender Absprachen zu Unterhaltszahlungen herangezogen zu werden und zieht sein Samenspende-Angebot zurück. Das lesbische Paar mit Kinderwunsch kann sich diesen nicht erfüllen, weil die Kosten für die reproduktionsmedizinische Behandlung zu hoch sind. Der Kinderwunsch kann
nicht realisiert werden.
Forderung 3: Es muss in Zukunft eine rechtliche Absicherungsmöglichkeit für Personen geben, die mit Hilfe einer privaten Samenspende eine Familie gründen. Mit einem neuen Rechtsinstrument, einer „Elternschaftsvereinbarung vor Zeugung“ können alle Beteiligten eine rechtsverbindliche Erklärung abgeben, wem eine Elternrolle und damit auch die dazugehörigen Rechte und Pflichten zukommen sollen. Auch private samenspendende Personen sollen in das Samenspenderregister aufgenommen werden können.

Status quo 4: In Deutschland können nur zwei Personen rechtliche Eltern eines Kindes sein.
Beispiel: Ein unverheiratetes schwules Paar und ein lesbisches Paar gründen zusammen eine Familie. Sie alle tragen gemeinsam die Verantwortung für ihr Kind und wechseln sich bei der Betreuung ab. Das Kind soll von der Kita abgeholt werden, weil es Fieber hat. Einer der Väter, der kein rechtlicher Elternteil ist, könnte sein Kind abholen und nach Hause bringen, bekommt aber keinen Kinderkrankentag. Das Kind muss krank warten, bis einer der zwei rechtlichen Elternteile es abholen kann.
Forderung 4: Eine Person, die Verantwortung für ein Kind trägt und dies in einer gemeinsamen Elternschaftsvereinbarung dokumentiert hat, soll auch rechtliche Sicherheit erhalten. Das Kind wiederum soll dieser Person gegenüber Unterhalts-, Erbschafts- und sonstige Ansprüche geltend machen können.

Wir könnten noch zahlreiche weitere Beispiele anführen. Jedes der ausgesuchten Beispiele steht für
unzählige Kinder, deren familiäre Situation vom aktuellen Abstammungs- und Familienrecht nicht oder
ungenügend abgebildet wird. Am Internationalen Kindertag proklamieren wir: Kinder aus Regenbogenfamilien brauchen endlich Gleichbehandlung und rechtliche Sicherheit.
Wir fordern Sie auf, diese durchzusetzen und die Reform unverzüglich auf den Weg zu bringen.
Über einen Termin mit Ihnen zur Klärung fachlicher Nachfragen in einem persönlichen Gespräch würden wir uns sehr freuen.

Mit freundlichen Grüßen
Bundesinteressengemeinschaft Regenbogenfamilien-Fachkräfte

Zu Gast im SWR2 Forum 1024 768 BerTA - Regenbogenfamilien in Stuttgart

Zu Gast im SWR2 Forum

Am 04. April waren wir zu Gast im SWR Studio, um eine Folge des SWR 2 Forums rund um das Thema Klein-/Kernfamilie aufzunehmen. Zu Gast waren außerdem Prof. Dr. Johannes Kopp von der Uni Trier, der sich im Rahmen seiner Professur für empirische Sozialforschung schon viel mit dem Thema Familie befasst hat und Autorin und Journalistin Anne Waak, die online aus Berlin zugeschaltet war und bald ihr zweites Buch zum Thema Familie rausbringt. Moderiert wurde das Ganze von Eva Röder vom SWR.

Wir haben uns zusammen über Alternativen zur Kleinfamilie und Themen wie Mehrelternschaft und Co – Parenting unterhalten, über die faire Aufteilung der Care – Arbeit, die Sicht der Kinder und was es für politische und gesellschaftliche Veränderungen braucht, damit alle Familien gut leben können.

Anhören kann man die Sendung hier: [Zur Sendung] oder unter Spotify: „Vater, Mutter, Kind, Stress – Wer braucht noch die Kleinfamilie?“

Uns hat das Gespräch viel Spaß gemacht und wir bedanken uns für die Einladung!

Pascal Haggenmüller, Landesvorsitzender der Grünen BW, bei BerTA zu Besuch 1024 768 BerTA - Regenbogenfamilien in Stuttgart

Pascal Haggenmüller, Landesvorsitzender der Grünen BW, bei BerTA zu Besuch

Am Samstag den 25.03 waren Pascal Haggenmüller, Landesvorsitzender der Grünen Baden – Württemberg, und Miriam Samira Aber, Referentin für Vielfalt und Empowerment, bei BerTA zu Besuch!

Gemeinsam haben wir unsere Beratungsstelle und unsere Angebote vorgestellt. Wir haben über unsere Beratungsthemen und unsere Gruppen berichtet, über unsere Bücherkoffer und die Workshops und Vorträge, zu denen wir angefragt werden. Mit dabei waren Sylvia, Jennifer und Paula von der ILSE Stuttgart, die alle selbst in einer Regenbogenfamilie leben und sich teilweise noch mitten in dem Prozess der Stiefkindadoption befinden. Sie konnten aus eigener Erfahrung von dem langen Prozess mit Hausbesuch und vielen Dokumenten berichten und die Schwierigkeiten und Hürden, die es teilweise gibt.

Anschließend daran, war natürlich auch das Abstammungsrecht und die geplanten Reformen Thema. Jana, die als Kind in einer Regenbogenfamilie aufgewachsen ist, hat berichtet, welche Veränderungen es aus ihrer Sicht braucht. So zum Beispiel, dass Themen rund um Regenbogenfamilien und Vielfalt in Einrichtungen wie Schulen oder Kitas präsenter sein müssen und Fachkräfte, wie Lehrer*innen, Sozialarbeiter*innen dementsprechend geschult werden. Denn bis jetzt hängt es viel zu oft an einzelnen engagierten Personen, die sich damit auseinandersetzen und das queere Vielfalt mitdenken.

Ein weiterer spannender Austausch fand über die Strukturen und Beratungsmöglichkeiten im ländlichen Raum statt.

Lieber Pascal, Liebe Miriam. Vielen Dank für diesen netten Besuch und unseren Austausch über Queerpolitik und BerTA!

05.-07. Mai – RBF Konferenz in Mannheim 1024 512 BerTA - Regenbogenfamilien in Stuttgart

05.-07. Mai – RBF Konferenz in Mannheim

Einladung zur Regenbogenfamilien-Konferenz vom 5.-7. Mai in Mannheim

Regenbogenfamilien sind in Öffentlichkeit und Gesellschaft immer noch wenig sichtbar.
Regenbogenfamilien müssen in ihrer Vielfalt als selbstverständlicher Teil gesellschaftlicher
Normalität respektiert und rechtlich abgesichert werden – dafür setzt sich der LSVD seit
vielen Jahren ein. Wir wollen auf der Konferenz über bestehende Diskriminierung ins
Gespräch kommen und sie sichtbar machen: von Kinderwunsch und Familienplanung übers
Eltern-Sein bis hin zur Verantwortung der Politik. Gleichzeitig soll die Konferenz ein Forum
und Treffpunkt für Regenbogenfamilien selbst sein, damit Eltern und Kinder empowert
werden.
Anmeldung unter: https://ba-wue.lsvd.de/rbfk2023

Die Konferenz wird organisiert vom LSVD Baden-Württemberg e.V. in Kooperation mit dem
LSVD Hessen, LSVD Bund und dem Queeren Zentrum Mannheim.

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