Am Mittwoch den 03.08 war Manne Lucha, Minister für Soziales, Gesundheit und Integration, im Rahmen seiner Sommertour, bei der er soziale Einrichtungen in Baden-Württemberg besucht, auch bei BerTA zu Besuch.
Neben den zwei Vorständinnen des LSVD Baden-Württemberg e.V., Brigitte Aichele – Frölich und Uli Goth sowie den beiden Mitarbeitenden von BerTA – Rebecca Rottler und Mathias Bolter, waren auch verschiedene Regenbogenfamilien zu Gast, die sich schon lange in einer ILSE-Gruppe (Initiative lesbischer und schwuler Eltern), beim LSVD und darüber hinaus engagieren. Einige davon sind langjährige Pionierinnen. Sie haben schon vor vielen Jahren Regenbogenfamilien und eine ILSE-Gruppe gegründet, als die rechtlichen Regelungen und die soziale Anerkennung noch längst nicht so weit war wie heute. Auch zwei junge Erwachsene, die beide in einer Regenbogenfamilie aufgewachsen sind, waren zu Gast und haben das Gespräch durch ihre Perspektiven bereichert.
Zunächst hat Brigitte Aichele-Frölich den LSVD Baden-Württemberg e.V. vorgestellt. Der LSVD Ba-Wü ist Trägerverein der Beratungsstelle BerTA. Brigitte Aichele-Frölich hat vor allem darauf hingewiesen, dass sich der LSVD – mit Ausnahme der Stellen von BerTA – rein ehrenamtlich organisiert. In einer Vorstellungsrunde aller Ehrenamtlichen wurden verschiedene Geschichten geteilt, die deutlich machten, dass die Anerkennung von Regenbogenfamilien und LSBTTIQ auch heutzutage in vielen Bereichen der Gesellschaft noch nicht erreicht ist.
Hier wurde auch nochmal ersichtlich, dass es außer in Stuttgart keine hauptamtlichen Ansprechpartner*innen für (Beratungs-) Angebote für Regenbogenfamilien gibt. Der Bedarf ist jedoch riesig. Auch die Entstehung von BerTA ist auf ehrenamtliches Engagement des LSVD Baden-Württemberg zurückzuführen. Rebecca Rottler und Mathias Bolter berichteten von ihrer Arbeit bei BerTA, von dem schwierigen Start der Beratungsstelle unter Pandemiebedingungen 2020, den Umzug in die eigenen Räumlichkeiten und dem mittlerweile vielfältigen Tätigkeitsfeldern von BerTA. Aus dem Beratungsalltag von BerTA wurde berichtet, wie unterschiedlich die Jugendämter die Stiefkindadoption und die Vermittlung von Pflege- und Adoptivkindern handhaben. Dies konnten viele der ehrenamtlichen Anwesenden bestätigen.
Deutlich wurde auch, wie sehr das Ehrenamt an seine Grenzen angelangt ist. Wir brauchen mehr Beratungsangebote wie BerTA auch in anderen Regionen des Landes.
Brigitte Aichele-Frölich und Anica Abd- el Ghani berichteten von der geplanten Regenbogenfamilienkonferenz, die im kommenden Jahr in Mannheim stattfinden soll.
Minister Lucha hörte genau zu und stellte viele Fragen. Er versprach, die angesprochenen Punkte „mitzunehmen“ und weiterzudenken.
Wir sagen: Vielen Dank Herr Minister für Ihren Besuch und Ihr Interesse am LSVD Baden-Württemberg e.V., an BerTA und an unserer Arbeit für Regenbogenfamilien!